ÖVAG: Zwischenergebnis zum 30. September 2012

Konzernergebnis nur auf Grund von Sondereffekten durch Rechnungslegungsvorschrift deutlich im Plus

  • Wien, 30.11.2012 – Am 9. November hat der Vorstand der Österreichischen Volksbanken-Aktiengesellschaft (ÖVAG) bekannt geben, dass das Jahresergebnis nach Steuern auf Einzelinstitutsebene (UGB) im deutlich zweistelligen Millionenbereich negativ sein wird. Aufgrund von unterschiedlichen Rechnungslegungsvorschriften zwischen Einzelabschluss (UGB) und Konzernabschluss (IFRS), wird hingegen der Konzernabschluss für 2012 einen signifikanten, dreistelligen Millionengewinn ausweisen. Hauptverantwortlich für die Differenz zwischen Einzel- und Konzernabschluss ist die unterschiedliche Behandlung des Effekts der Kapitalherabsetzung bei der Partizipationskapitalemission 2008.

    Der ÖVAG Konzern befindet sich in einem massiven Restrukturierungsprozess. Gemäß den Auflagen der EU-Kommission müssen Geschäftsfelder und Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft zählen, entsprechend ihrem Tilgungsprofil mittelfristig abgebaut oder verkauft werden. Nicht zuletzt aufgrund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds und den daraus resultierenden Abschlägen für das Abbauportfolio führt das zu einer Ergebnisbelastung.

    Der nachstehende Bericht über den Geschäftsverlauf für die ersten drei Quartale 2012 des ÖVAG Konzerns (IFRS) spiegelt aufgrund der oben genannten Sondereffekte, die tatsächlichen Herausforderungen des Konzerns nur ungenügend wider. Im operativen Geschäft wird der ÖVAG Konzern auch nach IFRS das Jahr 2012 und voraussichtlich auch das Jahr 2013 deutlich negativ abschließen.

Konzernergebnis für die ersten drei Quartale 2012

  • Das Ergebnis vor Steuern beträgt EUR 642 Mio. Das Konzernergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen liegt bei EUR 599 Mio. Zum 30. September 2012 beträgt die Bilanzsumme des ÖVAG Konzerns EUR 28,5 Mrd. und konnte somit gemäß den Vorgaben weiter deutlich reduziert werden (Reduktion um EUR 12,7 Mrd. im Vergleich zum Ultimo 2011). Die Tier I Ratio (bezogen auf das Gesamtrisiko) liegt zum 30. September 2012 bei 9,7 % (31. Dezember 2011: 8,8 %), die Eigenmittelquote (bezogen auf das Gesamtrisiko) beträgt 14,6 % (31. Dezember 2011: 12,7 %). Auf Grund des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds werden die Kapitalratios per Jahresende niedriger ausfallen.

    Im Ergebnis der Vergleichsperiode ist die ab Oktober 2011 at equity bewertete VB Rumänien (VB RO) mit ihrem Ergebnis 1-9/2011 noch vollkonsolidiert enthalten. Aussagekräftige Vergleiche mit früheren Ergebnissen sind weiters auf Grund des in der Hauptversammlung vom April 2012 beschlossenen Kapitalschnitts und der neuen Konzernstrategie (mittelfristiger Abbau bzw. Verkauf von Geschäftsfeldern und Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft eines Spitzeninstituts zählen) nur sehr eingeschränkt möglich.

Die wesentlichen Ergebnisse zum Stichtag 30.09.2012:

  • Zinsüberschuss: EUR 160 Mio. (-53,52 %) – Haupttreiber: Entkonsolidierung VB RO, Abbau im Segment Non-core Unternehmen, Zinsanpassungselastizität und Liquiditätspuffer
    Provisionsüberschuss: EUR 46 Mio. (-39,52 %) – Haupttreiber: Entkonsolidierung VB RO, Rückgang in Produktverkäufen
    Handelsergebnis: EUR 31 Mio. (+163,25 %)
    Verwaltungsaufwand: EUR 195 Mio. (-27,86 %) – Haupttreiber: Mitarbeiterreduktion und Einsparungen im Sachaufwand
    Personalstand: 1.908 (davon 783 Ausland), (-130 Mitarbeiter, oder -7 %)
    sonstige betriebliches Ergebnis: EUR 703 Mio. (Vgl. 2011: EUR -696 Mio.) – Haupttreiber: Kapitalschnitt und Rechnungslegungsvorschrift
    Risikovorsorgen: EUR 201 Mio. (+122,51 %) – Haupttreiber: Wertberichtigungen im Segment Non-core Immobilien
    Ergebnis aus Finanzinvestitionen: EUR 48 Mio. (Vgl. 2011: EUR -394 Mio.) – Haupttreiber: Ergebnisse aus Verkäufen und Bewertungen von Beteiligungen, Wertpapieren und Derivaten des Bankbuchs

  • Die wesentlichen Verkäufe 2012 waren bisher:

    • Volksbank International
    • alle Beteiligungen an den VICTORIA Volksbanken Versicherungsgesellschaften
    • Selini Holding GmbH, ursprünglich Teil der Europolis Gruppe
    • Verkauf der Immoconsult Asset Leasing GmbH (Asset Leasing)
    • 7 weitere Gesellschaften der VB Real Estate Services Gruppe

    Weitere kapitalstärkende Maßnahmen:

    • Verkauf eines Teils des Portfolios der Filiale Frankfurt an die Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank - RWA-Entlastung im Ausmaß von ca. EUR 400 Mio.
    • Rückkauf von hybridem Tier I Kapital im Ausmaß von EUR 242 Mio. Nominale

    Der Zwischenbericht zum Konzernergebnis für die ersten drei Quartale 2012 steht auf http://www.volksbank.com/ zum Download bereit.

    Rückfragehinweis:
    Österreichische Volksbanken-Aktiengesellschaft
    Walter Gröblinger
    Tel. +43 664 8163732
    walter.groeblinger@volksbank.com